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Allschwil Posse

Allschwil Posse

Die Allschwil Posse (ursprünglich Revolting Allschwil Posse bzw R.A.P.) kam von dort, wo triste Wohnblocks, verwaiste Kinderspielplätze und tausend Verbote das Klima bestimmten. MC Folio und VR Horny lernten sich im Jugendvollzug durch ihr gemeinsames Desinteresse kennen und schlossen bald Blutsbrüderschaft. Einen zum Übungsraum umgebauten Jazzkeller durften sie wegen Meinungsverschiedenheiten mit anderen Musikern nach zwei Sessions nicht mehr benutzen. Der Abwart verlangte von Folios Vater sogar Schmerzensgeld wegen Lärmbelästigung und einer Bagatellverletzung an seinem Auge. Seitdem feilt die Posse in der unterkellerten Wellblechbaracke auf einem Schrottplatz an ihren neuen Rhymes. Weil sie in sämtlichen Lokalen Allschwils seit langem mit Hausverboten belegt sind, wichen Folio und Horny ins benachbarte Ausland aus. Sie etablierten sich in den einschlägigen Diskotheken von Emmendingen (Breisgau) und im elsässischen Schnourzwyler, wo sie an der letzjährigen Jungbauernfeier abräumten. (Text zur ersten Maxisingle "Strictly Gangsta" 1995)

Boni-Koller-Allschwil-Posse

Leider war das alles erstunken und erlogen. Die Posse kam nicht mal aus der Nähe von Allschwil. VR Horny heisst in Wirklichkeit Bubi Rufener und wohnt in Bern, MC Folio bin ich selber. Der Fake schien immerhin so echt, dass wir "Jugendlichen" 1995 zu einer Podiumsdiskussion mit der Allschwiler Gemeindepräsidentin eingeladen wurden. Auf dem 1999 veröffentlichten Album "Mitleid" erhielten wir musikalische Verstärkung von der Hardcore-Band Gurd, auf dem Spätwerk "Easy Rider" von 2006 lieferten Vertreter der echten HipHop-Szene die meisten Tracks für unsere Schimpftiraden.

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